Nürnberg: Nachbericht zur Kundgebung unser Stadtteil gegen Rassismus, Abschiebewahn und Barbarei!
10. November 2024Ein kurzer Bericht zur Kundgebung „Unser Stadtteil gegen Rassismus, Abschiebewahn und Barbarei! Gegen jede Spaltung von oben, hilft nur Solidarität von unten!“. hier könnt ihr erfahren, wie die Kundgebung abgelaufen ist, wer über was gesprochen hat und was sonst noch so geboten war.
Am Dienstag, den 29.10. rief die organisierte autonomie zur Kundgebung unter dem Motto: „Unser Stadtteil gegen Rassismus, Abschiebewahn und Barbarei! Gegen jede Spaltung von oben, hilft nur Solidarität von unten!“ auf (Aufruf). Dem Aufruf folgten ca. 120 Menschen aus Gostenhof und aus anderen Nürnberger Stadtteilen.
In dem Redebeitrag von Imedana e.V. ging es vor allem um die alltäglichen Rassismus-Erfahrungen und die Schikanen des Nürnberger Ausländeramts. Eine Journalistin sprach über die Rolle der Medien und den Rassismus in der Berichterstattung. Während die Sozialberatung Reclaim Gostenhof und die Initiative gegen die Bezahlkarte praktische solidarische Anlaufpunkte vorstellten, machte die Antifaaktionskneipe deutlich, dass antifaschistischer Protest hilft und machte ein Angebot zum Selbstaktiv-werden gegen Rassismus und Rechtsruck. Weitere Redebeiträge gab es u.a. vom Bayerischen Flüchtlingsrat, in dem das aktuell diskutierte “Sicherheitspaket” der bürgerlichen Parteien scharf kritisiert wurde.
Zwischen den Redebeiträgen wurde immer wieder auf rassistische Äußerungen und Politik weit über die rechten Parteien hinaus bis hin in die sogenannten bürgerliche Mitte aufmerksam gemacht. In einem kleinen Spiel, das an „1,2 oder 3 – ob du richtig stehst, siehst du, wenn das Licht an geht“ angelehnt war, wurden Zitate von rechten und bürgerlichen Politiker*innen vorgelesen. Die Kundgebungsteilnehmer*innen sollten diese dann der AfD, den Ampelparteien oder der CSU/CDU zuordnen. Einige Zitate wurden von der Mehrheit der Kundgebungsteilnehmer*innen sofort erkannt und richtig zugewiesen, aber andere erwiesen sich als kniffliger. Deutlich gemacht werden konnte daran, dass rassistische Äußerungen und Politik weit über die AfD hinaus gehen. Ganz im Gegenteil: die Hetze der bürgerlichen Parteien hat schon lange davor begonnen und geht auch jetzt noch weiter, so dass einzelne Äußerungen nicht unbedingt auf das Partei-Buch schließen lassen.
Hervorgehoben wurde auf der Kundgebung aber auch, dass es nicht egal ist, ob die AfD oder die Bürgerlichen die Macht in ihren Händen halten. Aber für eine mörderische Abschottungspolitik, der faktischen Abschaffung von Schengen und der Aushöhlung des Rechts auf Asyl, hat es keine AfD gebraucht. Ebenso wenig für die immer schlechteren Lebensbedingungen der Menschen hier vor Ort, den explodierenden Mieten, den prekären Arbeitsverhältnissen und der Energiearmut. Immer wieder wurde auch auf das kapitalistische System als Ursache hingewiesen und sich für eine solidarische Gesellschaft, frei von Ausbeutung und Unterdrückung stark gemacht, sowie die Notwendigkeit betont, sich gemeinsam als lohnabhängige Klasse zu organisieren und sich nicht spalten zu lassen.
Abgerundet wurde die Kundgebung von einem Infostand, an dem es auch Kuchen und Süßigkeiten gab.